Sauberes Trinkwasser ist für uns so selbstverständlich wie der Lichtschalter – und doch gehört es längst zu den wertvollsten Ressourcen unserer Zeit. Weltweit fehlt über zwei Milliarden Menschen der Zugang zu sicherem Trinkwasser. Auch in Europa spüren wir die Folgen von Klimawandel, Übernutzung und Verschmutzung – sinkende Grundwasserspiegel, ausgetrocknete Böden, verunreinigte Quellen.
In Deutschland stammt der Großteil unseres Trinkwassers aus dem Grundwasser. Doch genau dieses steht zunehmend unter Druck – besonders durch die intensive Landwirtschaft.
Die unsichtbare Verbindung: Landwirtschaft & Wasser
Etwa 70 % des weltweiten Süßwassers wird in der Landwirtschaft verbraucht – in Deutschland sind es rund 80 % des Wasserbedarfs in Trockenperioden. Das Problem: Der Wasserverbrauch ist oft ineffizient, ein Großteil versickert ungenutzt oder verdunstet. Hinzu kommt die Belastung durch Dünger und Pestizide, die ins Grundwasser gelangen. Besonders Nitrat ist ein bekanntes Problem – es entsteht aus überschüssigem Stickstoffdünger und kann die Wasserqualität gefährden.
Ein weiteres Thema: Was wir essen, bestimmt indirekt unseren Wasserverbrauch. Fleisch, Käse oder Kaffee benötigen für ihre Herstellung ein Vielfaches an Wasser im Vergleich zu pflanzlichen Lebensmitteln. Beispiel: Für 1 kg Rindfleisch werden bis zu 15.000 Liter Wasser benötigt – für die gleiche Menge Kartoffeln nur etwa 300 Liter. Besonders drastisch zeigt sich der Wasserverbrauch bei viele Südfrüchten, wie z.B. Avocados, die für ihren Anbau enorme Mengen Wasser benötigen, oft aber in Regionen der Welt angebaut werden, wo es besonders trocken ist und Grund- bzw. sauberes Trinkwasser ein großes Problem darstellt.