Trinkwasser: Das stille Gold unserer Zeit

Drehen wir den Wasserhahn auf, und schon fließt es – klar, sauber, selbstverständlich. Doch genau das ist das Problem: Wir nehmen Trinkwasser oft als gegeben hin. Dabei ist es eine unserer kostbarsten Ressourcen – und zunehmend bedroht.

Wasser ist Leben, sagt man – und das ist keine Übertreibung. Ohne Nahrung überleben wir Wochen, ohne Wasser nur wenige Tage. Und doch wird sauberes Trinkwasser vielerorts verschwendet, verschmutzt oder ungerecht verteilt. Klimawandel, Landwirtschaft, Industrie und Infrastrukturprobleme setzen unseren Wasserreserven weltweit zu – auch hier in Europa.

Trinkwasser in Gefahr – und was Landwirtschaft damit zu tun hat

Sauberes Trinkwasser ist für uns so selbstverständlich wie der Lichtschalter – und doch gehört es längst zu den wertvollsten Ressourcen unserer Zeit. Weltweit fehlt über zwei Milliarden Menschen der Zugang zu sicherem Trinkwasser. Auch in Europa spüren wir die Folgen von Klimawandel, Übernutzung und Verschmutzung – sinkende Grundwasserspiegel, ausgetrocknete Böden, verunreinigte Quellen.


In Deutschland stammt der Großteil unseres Trinkwassers aus dem Grundwasser. Doch genau dieses steht zunehmend unter Druck – besonders durch die intensive Landwirtschaft.



Die unsichtbare Verbindung: Landwirtschaft & Wasser


Etwa 70 % des weltweiten Süßwassers wird in der Landwirtschaft verbraucht – in Deutschland sind es rund 80 % des Wasserbedarfs in Trockenperioden. Das Problem: Der Wasserverbrauch ist oft ineffizient, ein Großteil versickert ungenutzt oder verdunstet. Hinzu kommt die Belastung durch Dünger und Pestizide, die ins Grundwasser gelangen. Besonders Nitrat ist ein bekanntes Problem – es entsteht aus überschüssigem Stickstoffdünger und kann die Wasserqualität gefährden.


Ein weiteres Thema: Was wir essen, bestimmt indirekt unseren Wasserverbrauch. Fleisch, Käse oder Kaffee benötigen für ihre Herstellung ein Vielfaches an Wasser im Vergleich zu pflanzlichen Lebensmitteln. Beispiel: Für 1 kg Rindfleisch werden bis zu 15.000 Liter Wasser benötigt – für die gleiche Menge Kartoffeln nur etwa 300 Liter. Besonders drastisch zeigt sich der Wasserverbrauch bei viele Südfrüchten, wie z.B. Avocados, die für ihren Anbau enorme Mengen Wasser benötigen, oft aber in Regionen der Welt angebaut werden, wo es besonders trocken ist und Grund- bzw. sauberes Trinkwasser ein großes Problem darstellt. 

Und was tun wir konkret?

Unser Projekt zeigt: Wasserschutz beginnt nicht erst im Wasserwerk – sondern direkt auf dem Acker. Mit unserer Arbeit leisten wir ganz praktisch einen Beitrag zur Erhaltung von sauberem Trinkwasser – Tag für Tag, Pflanze für Pflanze:

  • Wir bewässern ausschließlich mit Regenwasser – ganz ohne Grundwasserentnahme.
  • Wir denken in Kreisläufen: Nährstoffe, Wasser und Energie fließen bei uns im System – statt verloren zu gehen.
  • Wir bauen Humus auf und setzen gezielt Pflanzenkohle ein – dadurch speichern unsere Böden mehr Wasser und sind widerstandsfähiger gegen Trockenzeiten. Gleichzeitig sorgt die Pflanzenkohle in unseren Böden dafür, dass versickerndes Regenwasser gereinigt/gefiltert wird - so entsteht sauberes Grundwasser für uns alle!
  • Wir bieten regionale Alternativen zu durstigen Importfrüchten – das entlastet nicht nur ferne Wasserquellen, sondern auch Klima und Transportwege.
  • Und das alles geschieht im Sinne der Permakultur: naturnah, nachhaltig und mit Weitblick für kommende Generationen.


Mit jedem angelegten Beet, jeder Ernte und jedem Arbeitsschritt zeigen wir: Es geht auch anders!

Wasserbewusst. Bodenfreundlich. Zukunftsorientiert.

Unterstütze uns dabei – für fruchtbare Böden, sauberes Wasser und ein nachhaltigeres Ernährungssystem.


Regenwurm
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Unsere heimlichen Helden: Regenwürmer & Kompostwürmer
April 11, 2025
Die stille Revolution – Wie Trocken-Trenn-Toiletten unser Verhältnis zu "Geschäftlichem" verändern Über kaum etwas wird so wenig gesprochen – und kaum etwas betrifft uns alle so direkt: Toiletten. Jeden Tag. Mehrmals. Und jedes Mal spülen wir dabei etwas weg, das eigentlich gar nicht verloren gehen müsste. Denn herkömmliche WCs spülen kostbares Trinkwasser – rund 6 bis 9 Liter pro Spülung – einfach in die Kanalisation. Dabei enthalten unsere Ausscheidungen wertvolle Nährstoffe, die in der Landwirtschaft sogar dringend gebraucht würden. Was für ein Paradoxon! Wasser sparen, Nährstoffe nutzen – das Prinzip der Trocken-Trenn-Toilette Trocken-Trenn-Toiletten funktionieren ganz ohne Wasser. Sie trennen flüssige und feste Bestandteile direkt beim „Abwurf“ – ganz hygienisch, ganz einfach. Der Urin (stickstoffreich) wird separat aufgefangen und kann verdünnt als Dünger eingesetzt werden. Der Feststoffanteil (reich an Phosphor & Kohlenstoff) wird mit Streumaterial (z. B. Sägespäne, Pflanzenkohle) abgedeckt und anschließend kompostiert. Es entstehen keine Gerüche , keine Abwässer, keine Kläranlagen-Abhängigkeit. Das Ergebnis: Aus einem „Abfallprodukt“ wird ein Rohstoff . Ganz nach dem Motto: Nicht weg damit – sondern zurück in den Kreislauf. Mehr als nur öko: Warum TTTs Sinn machen Wasser sparen : Bis zu 40 Liter Wasser pro Tag können pro Person eingespart werden – allein durch den Toilettengang! Nährstoffe zurückführen : Stickstoff, Phosphor und Kalium landen nicht im Klärschlamm, sondern im Boden , wo sie hingehören. Unabhängigkeit schaffen : Kein Anschluss an Kanalisation nötig – ideal für Gärten, Höfe, Festivals oder autarke Projekte. Kreisläufe schließen : Aus "unappetitlich" wird "nachhaltig" – durch Humusaufbau und lebendige Böden. Geruchsfrei & praktisch : Moderne TTTs sind weder muffig noch kompliziert – sondern durchdacht und komfortabel Trocken-Trenn-Toiletten zeigen eindrucksvoll: Nachhaltigkeit beginnt manchmal genau dort, wo niemand hinschauen will. Und genau deshalb lohnt es sich, genauer hinzusehen – und umzudenken...
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Stell dir eine Welt ohne Bienen vor. Ohne Regenwürmer. Ohne Pilze, Käfer, Wildblumen. Vielleicht merkst du’s erst nicht sofort – aber irgendetwas fehlt. Dann wird dir klar: Ohne Artenvielfalt wird alles still, alles fragil. Denn was auf den ersten Blick unbedeutend wirkt, ist in Wirklichkeit Teil eines fein abgestimmten Systems, das wir Menschen jeden Tag aufs Neue brauchen.
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Permakultur: Landwirtschaft im Einklang mit der Natur Stell dir eine Landwirtschaft vor, die nicht auf Ausbeutung, sondern auf Zusammenarbeit basiert. Wo Menschen, Pflanzen und Tiere als Teil eines großen, lebendigen Netzwerks agieren – statt gegeneinander zu arbeiten. Genau das ist die Idee der Permakultur: ein Konzept, das weit mehr ist als eine nachhaltige Anbaumethode. Es ist eine Philosophie, die sich an den Prinzipien der Natur orientiert – und das mit erstaunlichem Erfolg. Permakultur steht für permanente Kultur – also eine dauerhafte, stabile Lebensweise, die langfristig funktioniert. Anstatt Jahr für Jahr den Boden mit Monokulturen zu erschöpfen und künstlich mit Chemie nachzuhelfen, setzt sie auf Vielfalt, Kreisläufe und natürliche Prozesse. Der Boden wird gepflegt, nicht geplündert. Regenwasser wird aufgefangen, statt ungenutzt abzufließen. Und Schädlinge werden nicht mit Gift bekämpft, sondern durch ausgeklügelte Pflanzengemeinschaften in Schach gehalten. Was auf den ersten Blick nach idealistischer Träumerei klingt, ist in der Praxis vielfach erprobt – auf kleinen Höfen ebenso wie in großen Projekten weltweit. Die Erträge können mit konventionellen Methoden mithalten, manchmal übertreffen sie sie sogar – vor allem, wenn man die langfristigen Vorteile wie Bodenfruchtbarkeit, Artenvielfalt und Klimaschutz mit einbezieht. Ein zentrales Prinzip der Permakultur ist es, von der Natur zu lernen, statt gegen sie zu kämpfen. In einem gesunden Wald gießt niemand, düngt niemand – und trotzdem gedeiht das Leben dort üppig. Permakultur-Gärtner:innen versuchen, solche natürlichen Ökosysteme nachzuahmen. Das Ergebnis sind sogenannte „essbare Landschaften“: Gärten, Felder oder ganze Höfe, die nicht nur Nahrung produzieren, sondern auch Lebensräume schaffen, Wasser speichern, CO₂ binden und nebenbei ein Ort zum Wohlfühlen sind. Dabei geht es nicht nur um Landwirtschaft, sondern um eine ganzheitliche Lebensweise. Wie können wir unsere Häuser bauen, wie unsere Gemeinschaften organisieren, wie mit Ressourcen umgehen – all das sind Fragen, die in der Permakultur eine Rolle spielen. Es ist ein Baukasten für eine nachhaltige Zukunft – kreativ, pragmatisch und erstaunlich wirkungsvoll. Fazit: Permakultur zeigt, dass Landwirtschaft auch anders geht – naturverbunden, nachhaltig und voller Leben. In einer Zeit, in der Klimawandel und Ressourcenknappheit uns zum Umdenken zwingen, ist sie mehr als nur eine Alternative: Sie ist ein Hoffnungsfunke für eine bessere Welt.
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